sammlung
weidner
mechanisches
spielzeug

Mechanisches Spielzeug aus den 50er bis 70er Jahren

Seit mehr als dreißig Jahren sammeln Rosemarie und Götz Weidner aus München mechanische Spielfiguren aus Blech und Plüsch mit ihrem charakteristischen Federlaufwerk, welches man mit einem kleinen Schlüsselchen aufzieht.

Diese Spielfiguren waren anfangs auf Flohmärkten noch häufig zu finden. »Es war eine günstige Zeit, weil viele Erwachsene das Spielzeug ihrer Kindheit billig verkauften«, erinnert sich Rosemarie Weidner  und weiß auch noch genau, dass man viele Stücke schon für 5 DM erwerben konnte. Das hat sich inzwischen grundsätzlich geändert.

In seiner Sammelleidenschaft hat das Ehepaar mittlerweile über 600 Exemplare zusammengetragen – ein Großteil davon kann man in Judenbach erleben, denn irgendwann beschlossen die Weidners, die Sammlung in deren Heimat zurückzuführen.

Die musizierenden Plüsch-Affen wurden seit Beginn der 1930er Jahre produziert und nach Angaben von Familie Weidner über 12,5 Millionen mal in alle Teile der Welt verkauft.

www.mechanisches-spielzeug.de

In der Ausstellung ist eine nachgebildete Werkstatt zu sehen. Hier können die Besucher einen Einblick in das Innenleben der Figuren erhalten.

Mechanische Spielzeuge in Bewegung können die Besucher im Minikino der Ausstellung erleben. Hier brachte der Szenenbildner Götz Weidner seine Erfahrungen ein und erweckte vor eignen Bühnenbildern die Figuren filmisch wieder neu.

Die musizierenden Plüschaffen, produzierte eines der bedeutendsten Familienunternehmen, Max Carl, welches bis 1952 seinen Sitz in Judenbach hatte, danach flüchtete Max Carl nach Creidlitz bei Coburg.
In Judenbach entstand aus diesem Unternehmen nach der Enteignung 1952 der erste volkseigene Betrieb im Ort, der »VEB Mechanische Spielwaren Judenbach« mit dem Firmenzeichen MESJU.
Im Laufe der Nachkriegsjahre bildeten sich in Judenbach zwei verschiedene Spielwarenzweige heraus, welche eine erfolgreiche Juden­bacher Spielzeuproduktion begründeten. Die PGH »Koppelhund« und der VEB Mechanische Spielwaren entwickelten sich zu leistungsstarken Betrieben mit ca. 600 Beschäftigten im Ort und den umliegenden Dörfern.
Arthur Schönau Sonneberg, A.S.S., fertigte anfänglich auch Figuren mit Uhrwerk. Als es aber immer schwieriger wurde, Werke zu bekommen, stellte er um auf Figuren, bewegt durch Bowdenzug. Seine Clowns, obwohl immer der gleichen Mechanik versehen, sind sehr vielseitig in ihren Bewegungen.
Erich Motschmann, Emo. In den 50er und 60er Jahren machten sich die Hersteller von mechanischem Spielzeug starke Konkurrenz. Da die Affenkapelle auch bei Emo, Neustadt, ein großer Erfolg war, erwarb Erich Motschmann die Rechte von Disney und entwarf eine Musikkapelle mit Comicfiguren.
FEWO Wolf &Co. Nach dem Umzug von Coburg nach Dörfles 1951 wurde mit der Fertigung von Tanzpüppchen begonnen. Besonders beliebt sind bei Sammlern die Püppchen und Tiere auf Holländern und Wipprollern. Eine Besonderheit ist der kleinste Seiltänzer der Welt.
August Friedrich. Auch August Friedrich, Judenbach, stellte viele mechanische Figuren her, vor allem Bären. Sie hatten immer einen Nasenring mit einer kleinen Kette daran.
Arno Heublein, Judenbach, hatte sich auf Meckis spezialisiert, mit und ohne Uhrwerkantrieb. Dafür war er berühmt. Die Familie zeigte sich im Judenbacher Fasching als Meckis verkleidet.
Limmer in Neustadt fertigte mechanische Tanztiere “lieblich und weich” mit einem fellähnlichen Überzug. Die kleine Fußball-Werbefigur entstand in Zusammenarbeit mit der Firma Goebel “Hummelwerk”, die auch den Vertrieb der kleinen Tanzbabys übernommen hatte..“.
Mechanische Spielwaren Judenbach, Mesju. Nach dem Max Carl 1952 in den Westen gegangen war, produzierten die ehemaligen Mitarbeiter unter dem Firmennamen Mesju, Mechanische Spielwaren Judenbach, mit den vorhanden Maschinen und Geräten weiter. Sie fertigten aber auch nach eigenen Entwurfen. Besonders lustig sind die Skifahrer.
Sonni. Die Lauffiguren des VEB Spielzeugland Mengersgereuth-Hämmern wurden ab 1982 vom Kombinat Spielwaren Sonneberg, Sonni, hergestellt.
Hans Zitzmann. In der gleichen Straße in Neustadt, in der Erich Motschmann produzierte, stellte auch Hans Zitzmann, H. Z., mechanische Figuren her. Ganz bezaubernd ist der jonglierende Clown. Viele seiner Figuren ließ er patentieren.